Donnerstag, 20. Juni 2019

Die unglaubliche Kraft der Träume


Die spektakulärste Theorie der Neuzeit beginnt mit dem Scheppern eines Schlüsselbundes. Sein Besitzer heißt Albert Einstein. Er hält mehrmals täglich ein kleines Nickerchen - und immer dann, wenn der Meister zu träumen beginnt, fallen die Schlüssel in seiner Hand einfach zu Boden.Heute sind Hirnforscher überzeugt : Seiner eigenwilligen Schlafgewohnheit dürfte Einstein einen Teil seiner Genialität verdanken. Und tatsächlich beweisen immer mehr Studien :

"Träume können unsere Kreativität steigern, unsere Gesundheit stärken und unsere Ängste bändigen. Und wer einige Regeln befolgt, kann sogar bestimmen, was er im Schlaf erlebt."

Kann man sich gesund träumen ?

Wenn wir im Tiefschlaf sind und träumen, sorgt unser Gehirn für die Ausschüttung von Wachstumshormonen und startet ein regelrechtes Regenerierungsprogramm. Plötzlich heilen Wunden schneller, neue Nervenzellen entstehen. Außerdem fand M.Walker (Schlafforscher) heraus, dass träumen Ängste bekämpft.
"Wer träumt, senkt sein Stresslevel und verhindert, daß sich negative Gedanken im Kopf festsetzen. Er verarbeitet das Erlebte in einem sicheren Umfeld", so Walker. Das wiederum bedeutet, dass traumatisch Ereignisse wie ein Streit oder ein Unfall sich durch intensive Träume weniger im Gedächtnis festsetzen.

Sind Träume wie Trainingsstunden ?

Neue Studien haben gezeigt :
"Man erlernt ein Musikinstrument deutlich schneller,wenn man in den Nächten nach Übungsstunden viel und lange träumt. Ein Prinzip, das auf unser gesammtes "Lernwissen" übertragbar ist - vom Radfahren bis zum Walzertanzen.
"Wir haben den Lernerfolg in einem Geschicklichkeitsspiel gemessen. Es gibt in unseren Studien aber auch viele Beispiele für Musiker oder Sportler, die im Traum zu beachtlichen Fortschritten gelangen. Besonders messbar ist dieser Lerneffekt bei Klarträumen", erklärt D. Erlacher (Schafforscher, UNI Berlin).

Was ist ein Klartraum ?

"Der für das logische Denken zuständige Teil unseres Gehirns ist beim Träumen normalerweise ausgeschaltet. Im Gegensatz dazu ist das Seh- und Bewegungszentrum höchst aktiv. Bei einem Klartraum schaltet sich der rationale Geist plötzlich wieder hinzu : Der Träumende merkt, dass er träumt, wacht aber davon nicht auf. Statt dessen läuft der Traum weiter und lässt sich - mit ein bissel Übung - von nun an willentlich steuern", erklärt Erlacher.

Wie gelingt ein Klartraum ?

"Ein direkt nach dem Aufwachen geführtes Tagebuch identifiziert typische Verräter der eigenen Träume : Wer z.B. immer wi
eder Prinz Charles begegnet, weiß beim nächsten Mal : Achtung, ich träume !


Teste die Realität : Kannst du mit geschlossenem Mund atmen ? Fängst du bei einem Sprung sofort an zu fliegen ? Ja ? - Na, dann leg los, mit der Gestaltung deines eigenen Traumes", so Erlacher.


 

Wie dringt man in den Traum eines anderen ein ?


"Während des Schlafs funktionieren alle unsere Sinne ganz normal. Äußere Reize gelangen dadurch häufig in den Traum, z.B. führte ein Wasserspray bei einem Experiment in etwa 40% der Fälle zu einer Veränderung. Häufig begann es von der Decke zu tropfen oder zu regnen", sagt Erlacher. Auch akustische Botschaften verstünden die Teilnehmer im Schlaflabor. Nur das Antworten sei schwierig.

Steigern Träume meine Fitness ?

Der Klartraum kombiniert die Fähigkeiten von Wach- und Schlafbewusstsein, sogar die physische Leistungsfähigkeit lässt sich steigern. M. Schredl, Psychologe und wissenschaftlicher Leiter am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, untersuchte Turmspringer, Skiläufer und Turner, die in Klarträumen bestimmte Bewegungsabläufe trainierten. "Sie erlebten ihr Handeln als in sich stimmig, leicht und locker", so Schredl. Die Folge : Wer einen perfekten Salto in all seinen Details träumt, schafft das auch in der Realität eher. Bei ihren mentalen Anstrengungen erhöhte sich sogar die Pulsfrequenz der Sportler beträchtlich.

Mittwoch, 19. Juni 2019

Sich an seine Träume erinnern


Traumbilder verflüchtigen sich oft so schnell, dass wir nur noch vage Erinnerungsfetzen im Kopf haben und sie schnell komplett vergessen. Du kannst es aber trainieren, dich an deine Träume zu erinnern.

~Nimm dir am Abend vor dem Einschlafen fest vor, dich an deine Träume erinnern zu können.
~Lege Stift und Papier neben das Bett und schreibe sofort, wenn du aufwachst (auch mitten in der Nacht)auf, an was du dich alles erinnern kannst. Wenn du die Bilder nicht in Worten ausdrücken kannst, versuch es zu zeichnen.
~Geh deinen Traum noch einmal im Geiste durch, wenn du gerade beim Aufwachen bist und dich noch im Halbschlaf befindest.
~Erinnere dich an deine Träume bevor du aus dem Bett springst.
Der Kontakt deiner Füße mit dem Boden bringt dich symbolisch und körperlich in die reale Welt. Das kann das Vergessen der Träume verstärken.
~Gib nicht gleich auf, sondern nimm dir immer wieder vor, dich an deine Träume zu erinnern. Schreib auch kleine Erinnerungsstücke auf, die dir vielleicht bedeutungslos erscheinen. So signalisierst du deinem Unterbewusstsein , das du ein wirkliches Interesse an seinen Botschaften hast.

Entscheidend ist, dass du deine Träume ganz persönlich für dich selbst auswertest und nicht einfach nur irgendwelchen Schemata, Vorgaben oder Hinweisen anderer folgst. Deine Träume sind etwas sehr persönliches und letztlich liegt der Schlüssel zu den Bildern in dir selbst. Traumdeutungslexika sind eine gute Grundlage, aber viel wichtiger ist es, dass du in dich hineinhörst und herausfindest, welche Bedeutung ein Bild oder ein Symbol für dich ganz persönlich hat. Sei dabei nicht allzu verbissen, denn nicht immer sollten wir in unsere Traumbilder einen tieferen Sinn hineindeuten.
Es kann sehr sinnvoll sein, die eigenen Träume über eine gewisse Zeit hinweg zu beobachten und auszuwerten.

Traumarbeit für Therapie und Selbsterkenntnis

Viele Therapeuten setzen die Traumarbeit in Therapien oder Selbsterfahrungsseminaren ein. So kannst du mit professioneller Hilfe vielleicht einige Aussagen deines Unterbewusstseins erkennen, die dir sonst unerklärlich geblieben wären. In für dich besonders wichtigen und aufreibenden Lebensphasen kannst du deinen Träumen eine besondere Aufmerksamkeit widmen, denn sie beinhalten vielleicht hilfreiche Hinweise, z.B. wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen oder Ereignisse zu verstehen. Rede auch mit anderen Menschen über Ihre Träume – manchmal kommen von außen sehr aufschlussreiche Hinweise.

Träume - der Schlüssel zum Ich


Alle Menschen träumen. Auch wenn sie sich vielleicht nicht daran erinnern können. Und zwar drei bis viermal pro Nacht, insgesamt ca. 2 Stunden lang. Wir träumen in bestimmten Schlafphasen – vor allem kurz bevor wir aufwachen. Dann erkennt man an unseren Augenbewegungen die Traumaktivitäten: Wenn wir träumen, bewegen sich unsere Augen hinter den geschlossenen Lidern sehr schnell. Man spricht von REM-Phasen (Rapid Eye Movement – zu deutsch: schnelle Augenbewegung). Traumlos sind allein die extremen Tiefschlafphasen.

Träume sind Spiegelbild und Ideenquelle

Man kann sich fragen, warum man sich überhaupt mit Träumen beschäftigen sollte. Manch einem erscheinen sie wie eine Art Abfallprodukt des Gehirns. Andere träumen schlecht und wollen sich eigentlich gar nicht daran erinnern. Und wieder andere wissen am nächsten Morgen gar nicht, ob und was sie geträumt haben. Es lohnt sich aber, sich einmal mit den eigenen Träumen zu beschäftigen, denn sie können uns viele wertvolle Hinweise geben – einerseits über uns selbst und über unser Unterbewusstsein, andererseits können wir sie als Quelle der Inspiration und für neue Ideen nutzen.
Das wirklich Faszinierende an unseren Träumen ist, dass wir uns in ihnen von jeglichen Begrenzungen und Zwängen befreien können. Da in unseren Träumen unser Unterbewusstsein aktiv wird, kommen wir in Kontakt mit unserem Ur-Innersten. Erkenntnisse durch Träume können sehr aufschlussreich sein, wenn wir mehr über uns selbst erfahren wollen.Die Botschaften können uns aber auch Angst machen.

Wie deute ich meine Träume ?

Wer sich an seine Träume – ob positive oder negative – erinnern kann, möchte oft wissen, was sie bedeuten könnten. Bei manchen Träumen fällt uns eine Deutung leicht, denn sie sind die Folge konkreter Erlebnisse und wir können sie eindeutig bestimmten Geschehnissen in unserem Leben zuordnen. Bei anderen Träumen ist es schwieriger, denn sie sind in Symbolen und Metaphern verschlüsselt und machen auf den ersten Blick wenig Sinn.
Früher wurden Träume meist zur Zukunftsdeutung genutzt. Erst Sigmund Freud sah in den Symbolen und Bildern der Träume die Möglichkeit, diese psychologisch auszuwerten und damit die Person besser zu verstehen. Für Freud stammten die Bilder in den Träumen aus dem Unterbewusstsein und stellten Elemente oder Gedanken dar, die der Mensch zuvor verdrängt hatte. Er unterschied aber zwischen den ursprünglichen verdrängten Elementen und den Traumbildern insofern, als dass das Ich (der bewusste Teil) die unbewussten Elemente in Traumbildern chiffriert. Nur so kann der Mensch trotz der Konfrontation mit den unbewussten Elementen ruhig weiterschlafen. In der Psychoanalyse nach Sigmund Freud werden Träume interpretiert und es wird versucht, die eigentlich unbewussten Elemente zu finden. Sigmund Freud und später auch C.G. Jung nahmen an, dass Träume zusätzlich ererbte archaische Elemente enthalten, die sich aus den Erfahrungen der Vorfahren der Person bilden. Demnach wurden einige Symbole als sogenannte Archetypen bezeichnet und entsprechend gedeutet.